Sequenzen

Sequenzen werden von Siril verwendet, um eine Reihe von zu bearbeitenden Daten darzustellen, z.B. eine Anzahl an Darks, die wir in ein Masterdark verrechnen werden. Es ist ein sehr nützliches Werkzeug für den Umgang mit einer großen Anzahl von Dateien die miteinander verknüpft oder verrechnet werden müssen.

Ein Satz aus zwei oder mehr FITS-Dateien

Siril verwendet von Haus aus 32-Bit Gleitkommazahlen oder 16-Bit Ganzzahlen ohne Vorzeichen für die Bilder im FITS-Format, andere Formate werden automatisch konvertiert. Um als Sequenz erkannt zu werden, müssen die Dateinamen von FITS-Bildern einem bestimmten Muster entsprechen, nämlich:

basename$i.[ext]
  • basename kann alles sein, was aus ASCII-Zeichen besteht. Normalerweise ist es praktisch, aber nicht zwingend erforderlich, dass er mit dem Zeichen _ beginnt. Er wird als Name der Sequenz verwendet.

  • $i ist der Index des Bildes. Er muss eine positive Zahl sein und kann mehrere führende Nullen enthalten.

  • [ext] ist die unterstützte Erweiterung, wie in Einstellungen erklärt, standardmäßig wird fit verwendet.

Bemerkung

Die Erweiterung, die zum Auffinden von FITS-Sequenzen im aktuellen Arbeitsverzeichnis verwendet wird, entspricht der in den Einstellungen konfigurierten Erweiterung und den von Siril erstellten Dateien.

Warnung

Einige Betriebssysteme begrenzen die Anzahl der Bilder, die gleichzeitig geöffnet werden können, was für Median- oder Mean-Stacking-Methoden erforderlich ist. Unter Windows liegt die Grenze bei 2048 Bildern. Wenn Sie sehr viele Bilder haben, sollten Sie eine andere Art von Sequenz verwenden, die im Folgenden beschrieben wird.

Eine einzelne SER-Datei

SER ist ein Format, welches eine Aufnahmesequenz von mehreren zusammenhängenden Bildern in einer einzigen Datei enthält. Es ist ein eher einfaches Format, das nicht so viele Metadaten enthalten kann wie FITS-Dateien, allerdings mehr als einfache Filme und die Daten werden nicht komprimiert. SER-Dateien können nur Bilder mit 8 oder 16 Bit pro Kanal enthalten. Es gibt drei Arten von SER-Dateien, je nach Pixelinhalt: minichrom, CFA oder Farbe (3 Kanäle).

Bemerkung

Eine SER-Datei kann entweder über Datei und Öffnen, oder mit der Schaltfläche Suche Sequenzen geöffnet werden.

Siehe SER für weitere Informationen über das SER-Format und warum Filmformate wie unkomprimiertes AVI nicht für die Astronomie verwendet werden sollten.

Warnung

Bis zu einem gewissen Grad werden auch normale Filmdateien wie AVI oder andere Container unterstützt. Die Unterstützung von Filmdateien wird zugunsten von SER aufgegeben, aber es kann immer noch nützlich sein, einen Film in Siril zu öffnen, um seinen Inhalt zu untersuchen, einige Bilder zu extrahieren oder sie zu konvertieren. Einige Operationen können immer noch durchgeführt werden, allerdings langsamer als bei anderen Sequenzen, z.B. Summenstacking. Für eine vollständige Bearbeitung stoßen Sie auf Einschränkungen und Inkompatibilitäten.

Eine einzelne FITS-Datei

Bemerkung

Auch FITS-Würfel (FITS cubes) oder FITS-Sequenzen genannt, oder kurz FITSEQ in Siril.

Das FITS-Format ist ein Container für Bilder und wissenschaftliche Daten, der mehrere dieser Daten in einer einzelnen Datei enthalten kann. Wir können damit einen ganzen Satz von FITS-Bildern in einer einzigen Datei speichern, wobei der FITS-Header jedes Bildes erhalten bleibt. Es ist das Dateiformat, welches professionelle Astronomen verwenden.

Es ist einfacher, eine Datei auf der Festplatte zu verwalten als 2000, aber da es sich um eine einzelne Datei handelt, sind einige Operationen an einzelnen Bildern der Sequenz möglicherweise nicht möglich. Insbesondere ist es in Siril derzeit nicht möglich, den Header eines Einzelbildes zu ändern.

Dieses Format ist eine Alternative zu SER für eine Einzeldateisequenz, mit 32 Bit pro Kanal und voller Header-Unterstützung.

Eine Sequenz laden

Sequenz laden

Sequenzsuche und Aufräumen.

Wenn das Arbeitsverzeichnis auf den korrekten Pfad eingestellt ist, die FITS-Dateien der korrekten Nomenklatur folgen und die Erweiterung der FITS-Dateien ebenfalls korrekt eingestellt ist, klicken Sie auf die Schaltfläche Suche Sequenzen in der Registerkarte "Sequenzen". Es öffnet sich eine Dropdown-Liste mit allen im Ordner verfügbaren Sequenzen. Wenn nur eine gefunden wird, wird sie automatisch ausgewählt und geladen.

Bilderliste

Eine der großen Stärken von Siril ist, dass es Bildsequenzen leicht manipulieren kann. Beim Öffnen einer Sequenz wird das Referenzbild (siehe unten) angezeigt, standardmäßig ist dies das erste Bild der Sequenz. Manchmal kann es jedoch nützlich sein, einzelne Bilder einer Sequenz zu betrachten. Dies ist mit der Bilderliste möglich, der über die Symbolleiste mit der Schaltfläche frame-selector oder über die Registerkarte Sequenz mit der Schaltfläche Bilderliste öffnen verfügbar ist.

Bildauswahl

Bilderliste mit der Sie ein Einzelbild aus der Sequenz auswählen und anzeigen, als Referenzbild festlegen oder ausschließen können.

Wenn Sie auf ein Bild aus der Liste klicken, wird es im Hauptbereich angezeigt, während die Sequenz als aktives Objekt für die Bearbeitung beibehalten wird. Das Werkzeug ist mehr als nur eine Bildauswahl, es kann auch dazu verwendet werden, Bilder manuell aus der Sequenz auszuschließen oder zu visualisieren, welche Bilder noch enthalten sind, die Werte der Bildqualität und der Verschiebung zwischen Bildern zu visualisieren (wenn sie berechnet wurden), und das Referenzbild zu ändern. Beachten sie, dass weitere Informationen zur Bildqualität auf der Registerkarte "Grafischer Plot"" angezeigt werden.

Wenn Sie ein Bild aus der Sequenz ausschließen, bedeutet das nicht, dass seine Daten endgültig gelöscht werden, es wird nur nicht für die nachfolgenden Verarbeitungsschritte verwendet, wenn dies eingestellt wird. In den meisten Fällen heißt die entsprechende Option Nur ausgewählte Bilder verarbeiten.

Das Referenzbild ist das Bild einer Sequenz, das als Ziel für die Registrierung und für die Normalisierung genutzt wird. Die übrigen Bilder werden so transformiert, dsas sie wie das Referenzbild aussehen, daher sollte es sehr sorgfältig ausgewählt werden. Glücklicherweise kann seit Siril 1.2 eine neue Registrierung in zwei Durchgängen automatisch das beste Bild der Sequenz als Referenzbild auswählen bevor mit der Bildtransformation begonnen wird.

Die Kopfzeile des Fensters bietet zahlreiche Steuerelemente für die Sequenzeigenschaften:

  • Das Dropdown-Menü ermöglicht es, den Kanal zu ändern, für den die Registrierungsdaten (Qualität, Verschiebung) angezeigt werden, falls diese Daten für andere Kanäle vorhanden sind.

  • Mit der ersten Schaltfläche der Symbollleiste werden alle Bilder der Sequenz als manuell ausgeschlossen gekennzeichnet.

  • Die Zweite markiert alle Bilder als ausgewählt.

Siril Kommandozeile

select sequencename from to
Dieser Befehl ermöglicht eine einfache Auswahl von vielen Bildern in der geladenen Sequenz (von from bis to eingeschlossen). Dies ist eine Auswahl für eine spätere Verarbeitung.
Siehe auch UNSELECT

Verweise: unselect

Siril Kommandozeile

unselect sequencename from to
Ermöglicht die einfache Abwahl von vielen Bildern in der geladenen Sequenz (von from bis to eingeschlossen). Siehe SELECT

Verweis: select
  • Die Dritte schließt die aus der Liste ausgewählten Bilder ein oder aus (Mehrfachauswahl mit Ctrl oder Shift).

  • Die letzte Schaltfläche kann deaktiviert werden, um das rote Rechteck über den registrierten Bildern auszublenden. Es stellt den Bildausschnitt des Referenzbildes dar, wie er durch die Registrierung berechnet wurde.

  • Die Schaltfläche Referenzbild dient der Auswahl des Referenzbildes für die Sequenz. Alle Sequenzen müssen ein Referenzbild haben; wenn keines ausgewählt wurde, wird standardmäßig das erste Bild der Sequenz genutzt.

Siril Kommandozeile

setref sequencename image_number
Legt das Referenzbild der im ersten Argument angegebenen Sequenz fest. image_number ist die fortlaufende Nummer des Bildes in der Sequenz, nicht die Nummer im Dateinamen, beginnend bei 1
  • Mit dem Suchfeld können Sie schließlich die Bilder über ihren Namen suchen.

Es ist auch möglich, alle Bilder zu sortieren, indem Sie auf die Spaltenüberschriften klicken. So können Sie die Bilder nach ihrem Namen, ihrer Nummer, ihrer X/Y-Verschiebung oder ihrem FWHM-Wert sortieren. Letzteres ist sehr nützlich um sich die besten und schlechtesten Bilder anzuschauen.

Sequenzexport

Sequenz exportieren

Geben Sie einen Namen und ein Ausgabeformat an, um eine Sequenz zu exportieren.

Die Funktion Sequenz exportieren ist ein nützliches Werkzeug in Siril, mit dem Sie eine Sequenz von Bildern in verschiedenen Formaten exportieren können. Diese Funktion ist besonders nützlich, wenn Sie die Bilder unter Berücksichtigung der in der seq-Datei enthaltenen Registrierungsinformationen exportieren möchten, mit optionalem Zuschnitt und Normalisierung.

Mit der Sequenz-Exportfunktion können Sie eine zu exportierende Sequenz auswählen, das Dateiformat und die Komprimierungsstufe für Videoformate wählen. Die Sequenz-Exportfunktion von Siril unterstützt eine breite Palette von Bilddateiformaten, einschließlich FITS (einzelne FITS-Datei oder Sequenz-FITS-Datei), TIFF, SER, AVI, MP4 und WEBM und kann bei der Erstellung von Zeitraffern sehr nützlich sein.

Die Schaltfläche Bilder normalisieren ermöglicht es Ihnen, die Bilder in Bezug auf das Referenzbild zu normalisieren. Die Normalisierung entspricht derjenigen, die beim Stacking durchgeführt wird, mit den folgenden Einstellungen: Additiv mit Skalierung, Schnellere Normalisierung deaktiviert.

Außerdem ist es möglich, mit dem Kriterium Bildfilterung zu spielen, um Bilder je nach ihrer Qualität auszuschließen oder nicht. Eine Schaltfläche :guilabel:Gehe zur Registerkarte Stacking` wurde hier hinzugefügt, um einfach zu der Registerkarte zu gelangen, die die Bilder anzeigt.

Sequenzinformationen

Alle Informationen zur Sequenz, die Registrierungsinformationen, die Statistiken und die Auswahl der Einzelbilder werden in einer .seq-Datei gespeichert, die neben den Dateien der Sequenz abgespeichert wird. Es wird dringend empfohlen, diese Datei niemals manuell zu bearbeiten, da Siril sie kontinuierlich verändert und ein einziges falsches Zeichen das Lesen der Sequenzdatei beeinträchtigen könnte.

Eine Möglichkeit, den Inhalt dieser Sequenzdatei zu bereinigen, besteht darin, die Registerkarte Sequenz auszurufen und auf Sequenz säubern zu klicken. Die Auswahl dessen, was bereinigt werden soll, kann durch Klicken auf den kleine Pfeil daneben eingestellt werden.

Sequenz säubern

Menü zur Bereinigung der Sequenzdatei.

Siril Kommandozeile

seqclean sequencename [-reg] [-stat] [-sel]
Dieser Befehl löscht Auswahl-, Registrierungs- und/oder Statistikdaten, die für die Sequenz sequencename gespeichert wurden.

Mit den Optionen -reg, -stat und -sel können Sie festlegen, dass nur die Registrierung, die Statistik und/oder die Auswahl gelöscht wird. Wenn keine Option angegeben wird, werden alle gelöscht